Der Ortsteil Schönerlinde
 

Im Jahre 1242 erstmalig urkundlich erwähnt, durchlebte das Dorf eine wechselvolle Geschichte. Schönerlinde ist eines der ältesten Kirchgüter des Klosters Lehnin. Später wurde es dem Amt Mühlenbeck und in der Mitte des 19. Jahrhunderts dem Amt Oranienburg unterstellt. Kriege, Feuersbrünste und Missernten hatten erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Ortes und dezimierten die Bevölkerung. Ein besonders tragisches Ereignis für Schönerlinde war der große Brand von 1810, der alle Gehöfte westlich der Kirche vernichtete. Die Brandstifter wurden später gefasst und in Berlin auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Heute leben mehr als 1.000 Menschen in Schönerlinde.

Die Dorfmitte des Ortsteiles mit ihrem Dorfanger prägt die im 14. Jahrhundert erbaute und fast völlig aus Feldsteinen errichtete Kirche.

Mit der Anlage von großen Rieselfelderarealen verzeichnete der Ort als berlinnahes Umland einen gewissen Aufschwung. Der Verkauf von Land an den Berliner Magistrat für die Verrieselung von Abwässern führte zu einem bescheidenen Wohlstand für die Besitzer. Die Rieselfelder wurden teilweise bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts genutzt. Durch den Bau der Bucher Chaussee und der Mühlenbecker Chaussee Anfang des vergangenen Jahrhunderts verbesserte sich auch die Verkehrsanbindung des Ortes deutlich. Die Errichtung des Schönerlinder Stadtgutes durch den Berliner Magistrat prägte für viele Jahre das landwirtschaftliche Leben der Gemeinde.

Noch zu DDR Zeiten entstand 1985 das in mehreren Ausbaustufen vollendete moderne Klärwerk, dessen Silhouette auch aus großer Entfernung unverkennbar ist. Nach dem Mauerfall siedelte sich vor allem jenseits der Ortsgrenze, an der Bahnlinie Karow - Groß Schönebeck und hinüber zur Autobahn Gewerbe und Kleinindustrie an.

Unweit der verkehrsreichen Landesstraße öffnen sich reizvolle Blicke in die Naturlandschaft und über landwirtschaftliche Nutzflächen, die dem Dorf in der zweiten Reihe einen beschaulichen Charakter verleihen. Ein Besuch der Schönerlinder Teiche mit seinem Löwenzahn-Pfad sei ausdrücklich empfohlen.

 

Links:​