Der Ortsteil Lanke
 

Der Ortsname stammt vom slawischen "Laka" und bedeutet „Wiese“, „Krümmung“ oder „Bucht“ und bezieht sich wahrscheinlich auf den Hellsee und die Krumme Lanke. Die Geschichte des Dorfes wurde durch mehrfache Besitzerwechsel geprägt. Während des 30jährigen Krieges fanden nahezu alle Bewohner den Tod und der Ort wurde bis auf eine Bauernstelle als völlig "wüst" bezeichnet. Erst 1734 zählte Lanke wieder 126 Einwohner, ebenso viele wie 1624. Im Jahr 1866 zerstörte eine Feuersbrunst den größten Teil des Dorfes, darunter auch die Kirche. Heute leben in Lanke etwas mehr als 500 Menschen.

Die Lanker Gegend ist schon seit mehr als hundert Jahren ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch für die Berliner. Das ist bis heute so geblieben, laden doch der Obersee und auch der von stillen Wäldern umgebene Liepnitzsee im Sommer zum Baden und im Winter zum Eislaufen ein. Berühmte Gäste beherbergte das idyllisch gelegene Restaurant Seeschloss in Lanke. So bereitete sich hier der deutsche Boxer Max Schmeling 1938 auf seinen Kampf gegen Joe Louis vor.

Das Schloss Lanke, wie es noch heute steht, wurde von Graf Friedrich Wilhelm von Redern 1856 -1859 errichtet. Der Schlosspark ist im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt. Das sich heute in Privatbesitz befindende Schloss im Stil der französischen Renaissance wurde nach Jahren des Leerstandes umfassend saniert und bietet neben Privat- und Ferienwohnungen abwechslungsreiche Kulturveranstaltungen an. Als Außenstelle des Standesamtes der Gemeinde Wandlitz kann hier zudem auch geheiratet werden.

Nordwestlich von Lanke wurde 1936 dem damaligen Propagandaminister des NS-Staates, Joseph Goebbels, am Bogensee ein Amts- und Wohnsitz im englischen Landhausstil zur Nutzung übergeben. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete die Freie Deutsche Jugend hier ihre zentrale Jugendhochschule „Wilhelm Pieck“ und bezog die ehemalige Villa in das bauliche Ensemble mit ein. Die Gesamtanlage der ehemaligen Jugendhochschule befindet sich im Besitz der Stadt Berlin und steht mit vielfältigen Gebäudebestandteilen unter Denkmalschutz.

Derzeit gibt es intensive Bemühungen, das Bogensee-Areal als Standort für Bildung, Kommunikation und Kultur wiederzubeleben.

 

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