Warum Moore uns alle etwas angehen
Moore zählen zu den wertvollsten Lebensräumen unserer Erde – und das aus gutem Grund: Sie speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen, obwohl sie nur drei Prozent der weltweiten Landfläche bedecken (Mooratlas, 2023). Doch diese faszinierenden Ökosysteme sind stark bedroht: Jedes Jahr werden weltweit 500.000 Hektar durch menschliche Aktivitäten zerstört.
Wenn Moore entwässert oder für andere Zwecke genutzt werden, wird das organische Material in ihnen zersetzt. Dabei entstehen erhebliche Mengen an Treibhausgasen, die den Klimawandel beschleunigen. Intakte Moore hingegen können den Ausstoß von CO₂ nicht nur verhindern, sondern langfristig als Kohlenstoffsenken wirken und so aktiv zum Klimaschutz beitragen.
Gemeinsam für den Klimaschutz – Das Moorkataster Wandlitz
Wenn die Gemeinde bestmöglich an den Klimawandel angepasst sein und die von uns produzierten Treibhausgase auf ein Minimum reduzieren möchte, dann geht dies nicht, ohne dabei die Moore der Gemeinde zu beachten.
Aber haben wir denn eigentlich noch viele Moore in unserem Gemeindegebiet und wie sieht es mit dem Zustand dieser Flächen aus?
Um diese Frage zu beantworten, fand ein Austauschtreffen zwischen dem Naturpark Barnim, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und der Gemeinde Wandlitz im Januar 2023 statt.
In diesem Zuge erklärte sich die HNEE dazu bereit, innerhalb eines Studienmoduls, eine Übersicht der Wandlitzer Moore - in einem sogenannten Moorkataster - für die Gemeinde festzuhalten. Nun ist es fertiggestellt und zeigt 97 identifizierte Moorflächen und Moorfolgeböden in Wandlitz. Es bietet damit eine wertvolle Grundlage für zukünftige Moorrenaturierungen.
Warum ist das wichtig?
Renaturierte Moore können nicht nur CO₂-Emissionen reduzieren, sondern auch:
Schutz vor Extremwetterereignissen bieten: Sie wirken als Puffer bei z.B. Starkregen oder Trockenperioden.
Lebensräume bewahren: Sie bieten zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause.
Wasserressourcen sichern: Moore speichern Wasser und tragen so zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen bei.
Die Wiedervernässung von Mooren ist eine langfristige, aber dringend notwendige Aufgabe, um den Klimawandel zu bremsen und unsere Umwelt zu schützen.
Umfassende Informationen zu Mooren, finden Sie im Mooratlas 2023.
I WANT MOOR
Dann machen Sie sich selbst ein Bild und werfen Sie einen Blick in die Ausarbeitung der HNEE!
Sie wollen wissen, wo die Flächen genau liegen? Dann schauen Sie doch einmal im Geoportal vorbei und aktivieren die Ebene „Moorkataster“ (unter den Umweltdaten zu finden).
Weiterführende Links
Wichtige Hinweise zum Verständnis:
Es handelt sich um eine Ausarbeitung, welche im Rahmen eines Studienmoduls durch die HNEE erstellt wurde und nicht um ein in Auftrag gegebenes Gutachten eines Planungsbüros.
Das Kataster wurde auf der Grundlage der Moorbodenkarte Brandenburgs (LBGR, Stand 2022) erstellt (= bereits bestehende, öffentlich verfügbare Daten), welche zu einzelnen Moorflächen und Moorfolgeböden zusammengefasst wurden. Dies bedeutet, dass die dargestellten Flächen nicht automatisch intakte Moorflächen bzw. zu renaturierende Moorflächen sind. Diese Differenzierung muss als nächster Schritt erfolgen und ist teilweise mit Vor-Ort-Kartierungen verbunden. Hierbei hat die HNEE bereits Unterstützung angeboten.
Die Datenauswahl und Aufbereitung dieser wird von der HNEE in der vorliegenden Arbeit ausführlich beschrieben.