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Kommunale Wärmeplanung Wandlitz

 ZEitplan 

Hintergrund

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral (= Netto-Null der Treibhausgasemissionen [Quelle: UBA, 2021]) zu werden. Um dies zu erreichen, gibt es einige Stellschrauben an denen gedreht werden kann und verschiedene Bereiche, in welcher die Gemeinde den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren kann. 
Ein solcher Bereich ist z.B. die Wärmeversorgung. Denn in Deutschland macht die Wärmeversorgung mehr als 50 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs  (= der Verbrauch der Energie, die bei uns im Haus ankommt) aus – und verursacht damit einen erheblichen Teil des CO2-Ausstoßes. Besonders die älteren Wohnhäuser werden zu einem Großteil noch mit fossilen Energien, wie Öl und Gas, beheizt.
Deshalb ist die sogenannte Wärmewende ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Sie spielt eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität. 
Um diese Transformation gezielt und effizient anzugehen, braucht es eine gute Planung – und genau hier setzt die Kommunale Wärmeplanung (KWP) an. Sie hilft Städten und Gemeinden dabei, eine klimafreundliche Wärmeversorgung Schritt für Schritt umzusetzen.

[Quelle: Kompetenzzentrums Kommunale Wärmeplanung, 2024; Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, 2023]

 

Die Gemeinde Wandlitz hat im Mai 2025 mit der Erstellung einer KWP begonnen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die zukünftige Wärmeversorgung unserer Gemeinde nachhaltig, klimafreundlich und bezahlbar zu gestalten. Für die Begleitung und Umsetzung dieses wichtigen Vorhabens wurde das spezialisierte Dienstleistungsunternehmen con|energy consult GmbH aus Berlin beauftragt. 

Das Projekt wird bis Ende Februar 2026 laufen und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Energieversorgung in Wandlitz. 


[1]Exkurs Energieverbrauch: 

 

Primärenergie ist die Energie, die in natürlichen Ressourcen vorhanden ist, bevor sie umgewandelt oder verarbeitet wird. Dazu gehören zum Beispiel Rohstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas, Wasser, Wind und Sonnenstrahlung. Diese Energiequellen sind direkt aus der Natur verfügbar.

Endenergie ist die Energie, die nach der Umwandlung oder Verarbeitung tatsächlich für den Verbrauch zur Verfügung steht. Das ist die Energie, die wir in unseren Haushalten nutzen, wie Strom, Heizöl oder Gas. Endenergie ist also die Form der Energie, die wir direkt verwenden können, um zum Beispiel unsere Häuser zu heizen oder Geräte zu betreiben.

Zusammengefasst: Primärenergie ist die ursprüngliche Energie aus der Natur, und Endenergie ist die nutzbare Energie, die wir im Alltag verwenden.


Was genau ist eine KWP?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein zukunftsweisendes Konzept, das unsere Gemeinde dabei unterstützt, eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung zu gestalten. Ziel ist es, die Wärmeversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu planen und zu optimieren.


Was sind die wichtigen Ziele der KWP?  

  • Erhöhung der Energieeffizienz: 
    Durch den Einsatz moderner Technik und optimierter Prozesse soll der Energieverbrauch der Wärmeversorgung reduziert werden.

  • Förderung erneuerbarer Energien: 
    Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen soll gesteigert werden, um den CO2-Ausstoß zu verringern und bis zum Jahr 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen. 

  • Sicherung der Wärmeversorgung: 
    Eine stabile und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger steht im Mittelpunkt. 

  • Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete: 
    Verschiedene Gebiete der Gemeinde werden nach ihrer zukünftig wahrscheinlichen Wärmeversorgungsart (z. B. zentral, dezentral versorgt) eingeteilt und im Wärmeplan ausgewiesen. 

  • Zukunftssicherheit: 
    Die Wärmeplanung hilft uns, auf zukünftige Herausforderungen, wie den Klimawandel und steigende Energiekosten, vorbereitet zu sein.


Schritte der KWP:

  • Bestandsaufnahme: 
    Zunächst wird erfasst, wie die aktuelle Wärmeversorgung aussieht. Welche Heizsysteme sind im Einsatz? Wo wird die meiste Wärme verbraucht?

  • Potentialanalyse: 
    Welche Potentiale gibt es? Hier werden z.B. Abwärme aus Abwasser/Industrie betrachtet sowie Umweltwärme und Solarthermie.

  • Zielszenarien: 
    Wie heizen wir in Zukunft? Wo sind Wärmenetze sinnvoll? Wo bieten sich Einzellösungen für Heizungen an?

  • Entwicklung von Strategien (Lösungen): 
    Auf Basis der Bestandsaufnahme und der gesetzten Ziele werden mögliche Maßnahmen zur Erreichung der festgelegten Ziele identifiziert. Es werden Konzepten für den Einsatz erneuerbarer Energien, wie Solarthermie, Biomasse oder Geothermie, entwickelt. Weiterhin wird ein möglicher Ausbau der Fernwärme- oder Nahwärmenetze geplant.

  • Erstellung des Wärmeplans: 
    Wie kommen wir ans Ziel? Alle bisher erstellten und gesammelten Informationen, Analysen und Strategien werden in einem umfassenden Wärmeplan zusammengestellt. Hier werden konkrete Maßnahmen festgelegt. Weiterhin werden ein Zeitrahmen und Verantwortlichkeiten aus dem Plan und den Maßnahmen abgeleitet.

  • Umsetzung und Monitoring: 
    Nach der Planung folgt die Umsetzung der Maßnahmen. Wir werden regelmäßig überprüfen, ob die Ziele erreicht werden und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.


Ist die KWP verpflichtend?

Die KWP ist eine informelle strategische Planung zur langfristigen Gestaltung der Wärmeversorgung. Mit dem Wärmeplan an sich sind weder eine unmittelbare Außenwirkung noch eine direkte rechtliche Bindungswirkung verbunden. Ein politischer Beschluss des Wärmeplans ist aber eine essentielle Grundlage für die Realisierung der in der Wärmewendestrategie beschriebenen Handlungsstrategien und Maßnahmen. So wird die notwendige Verbindlichkeit für die nachfolgenden Schritte im Handlungsbereich der Kommune hergestellt.

 

Bürgerbeteiligung

Ihre Meinung ist uns wichtig! Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv an der Planung zu beteiligen. Durch Workshops und Informationsveranstaltungen möchten wir Ihre Ideen und Anregungen einbeziehen. Konkrete Termine werden hier auf der Webseite, im Amtsblatt sowie in Aushängen bekanntgegeben. 
Der erste öffentliche Workshop - mit ersten Ergebnissen - wird voraussichtlich im Ende des 3. Quartals bzw. im 4. Quartal 2025 erfolgen.


Fazit

Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Wärmeversorgung in unserer Gemeinde. Gemeinsam können wir die Weichen für eine umweltfreundliche Zukunft stellen und die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger verbessern. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Beteiligung!
Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen werden Sie hier auf dieser Webseite, im Amtsblatt oder in Aushängen finden.